BELTANE! ein Fest der Fülle!
Im Mai grünt und blüht es an allen Ecken. Mir geht immer das Herz auf, wenn die Buchen ihr grünes Kleid überstreifen, wenn die Farbe der Natur von tristem Winter-Graubraun quasi über Nacht zu grün und bunt wechselt. Die Sonne verwöhnt uns mit ihrer wohltuenden Wärme.
Die Lebensgeister erwachen.
Die ersten grünen Kräuter versorgen uns mit frischen Vitaminen. Bäume und Gräser versprühen ihre Samen explosionsartig. Alle unsere Sinne werden jetzt aktiviert:
Die Augen werden nicht müde, die Farbenpracht aufzusaugen und blinzeln in die Sonne. Der Geruchssinn schlägt Purzelbäume wenn alle Blumen duften und die Luft nach Frühling riecht.
Wir hören das Summen der Bienen, das Vogelkonzert am frühen Morgen. Und spüren den Frühlingswind, der unsere Haut streichelt.
Das Leben beginnt!
Der 1. Mai ist einer der alten heidnischen Festtage, die auch in unserer Zeit noch Feiertage sind, wobei nur wenige Menschen um die Bedeutung dieses Festes wissen. Im alten keltischen Kalender heißt das Fest „Beltane“. Im keltischen Kulturraum war dies das Fest, an dem das endgültige Ende der kalten Jahreszeit und der Beginn der fruchtbaren Periode gefeiert wurde. Zu Beltane feiern wir die Göttin und den Gott als liebendes Paar. Die Maienkönigin und der Grüne Mann treffen sich zum ersten Mal und beginnen ihr Liebesspiel. Aus ihrer Verbindung erwächst das Leben.
Viele der alten Bräuche sind in Vergessenheit geraten. Allerdings erfährt Beltane in den vergangenen Jahrzehnten eine Renaissance.
Über den Ursprung des Wortes Beltane herrscht keine Gewissheit. Eine mögliche Erklärung ist jedoch, dass sich das Wort aus bel= leuchtend, strahlend und tene/teine= Feuer zusammensetzt und übersetzt „das leuchtende Feuer“ ist. Dies würde auch zu dem Brauch passen, dass zu Beltane große Feuerhaufen errichtet wurden. Man löschte alle anderen Feuer – das Herdfeuer, die Kerzen, etc. – alles sollte von Neuem erwachen.
Zu Beltane huldigte und dankte man Mutter Erde, auf dass das kommende Jahr fruchtbar würde. Zu diesem Anlass wurden die Fenster und Hauseingänge mit einigen derheiligen Hölzer wie Stechginster, Haselnuss-, Eberesche- und Weißdorn geschmückt, ebenso die Gerätschaften zur Herstellung von Butter oder Käse, der Milchschemel oder die Milchkanne, sowie die Kühe selbst. Das Verzieren eines Maibuschs– in der Regel ein Weißdornbusch oder eine Eberesche – mit Blumen und Schleifen gehörte ebenso zu Beltane. Blumengirlanden würden sowohl die Tiere als auch die Menschen schmücken. Der Maibaum entstammt wohl ebenso der Tradition des Beltane. Er wird in manchen Quellen als der Baum beschrieben, der zwischen den beiden Freudenfeuern stand und um den man herumtanzte.
Wir können ein sinnliches Fest Feiern und unsere Körper lieben und ehren. Ein wohltuendes Bad nehmen und uns hübsch anziehen und genauso unser Haus mit Blumen schmücken.
Übrigens: der Tau, der sich in der Nacht vom 30.4. auf den 1.Mai auf den Blättern sammelt, soll verjüngend wirken. ((also ruhig das Gesicht mit Tauwasser an diesem Morgen waschen))